Aktuelle Projekte

Stiftung DKM Darlehnskasse Münster

Antworten auf eine Gesellschaft im Wandel

Im Frühjahr 2023 haben die DKM und die Stiftung DKM nach der Premiere 2021 zum 2. Mal den »Werte für Menschen« - Preis ausgeschrieben.

Der Blick war gerichtet auf das Thema „Gesellschaft im Wandel – Gesellschaft gestalten“.

Welche Projektideen wurden gesucht?

Politische Entscheidungen, Umwelteinflüsse, soziale und kulturell veränderte Strukturen, Umbrüche in der Katholischen Kirche, ... . Dies sind nur einige Beispiele dafür, wie sehr unser aller Lebens- und Wirkungsumfeld stetigen Wandel erfährt. Gleichzeitig wird täglich offenkundig, dass Antworten darauf nur als Gemeinschaftsleistung funktionieren können.

Es wurden daher Projekte und Projektideen von engagierten Menschen aus der Katholischen Kirche, ihren Einrichtungen und der Caritas gesucht, mit denen vor Ort, regional oder überregional Antworten auf die Veränderungen unserer Zeit gefunden werden.

Wie war die Resonanz?

Die Resonanz war enorm! 72 Antworten mit teils sehr beeindruckenden Projektideen gingen bis zum Ende der Ausschreibung Ende April ein.

Welche Preisgelder wurden vergeben?

Sicher war: alle Bewerber sind „Gewinner“, denn sie haben sich auf teilweise sehr kreative Art und Weise Gedanken zur Ausschreibung gemacht. Daher hat jede Bewerbung 100 Euro als Anerkennung erhalten. Für fünf Projektideen wurden Sonderpreise in Höhe von jeweils 2.500 Euro vergeben. Und drei Hauptpreisträger freuten sich über jeweils 10.000 Euro. DKM und Stiftung DKM haben insgesamt Preisgelder in Höhe von 46.400 Euro vergeben.

Wer sind die Hauptpreisträger?

Besonders überzeugen konnten die dreiköpfige Jury die Projekte der folgenden drei Hauptpreisträger:

Ein Hauptpreis ging an die „Chatberatung für junge Menschen“ des CJS-Caritas Jugendfinanzcoaching in Hannover. Die Chatberatung unterstützt dabei, junge Menschen am Übergang in ein selbständiges Leben für den Umgang mit den eigenen Finanzen zu sensibilisieren. Junge Menschen haben spezifische finanzielle Probleme, die in der klassischen Schuldnerberatung nur selten genug Zeit und Aufmerksamkeit finden. Hinzu kommen sehr lange Wartezeiten für einen ersten Beratungstermin. Der Chat bietet bundesweit einen niedrigschwelligen Zugang zu Beratungsangeboten, die junge Menschen dort erreichen, wo sie sich häufig aufhalten – online. Dabei ist der Live-Chat Infoquelle und beantwortet kurzfristig und professionell die dringlichsten Fragen. Er ist anonym und niedrigschwellig, Emotionen wie Scham, Angst, Überforderung und Ratlosigkeit können hier leicht zum Ausdruck gebracht und damit professionell aufgefangen werden.

Ein weiterer Hauptpreis ging an das Projekt ‚Fratello Hamburg‘ des Caritasverbandes für das Erzbistum Hamburg e.V.

‚Fratello‘ gibt armen und obdachlosen Menschen in Hamburg einen Raum, in welchem sie nicht mehr „Objekte“ und passive Empfänger eines sozial-karitativen Angebots sind, sondern als aktive Partner und Subjekte des Geschehens ihre eigenen Handlungs- und Artikulationsmöglichkeiten finden. Ein Weg hin zur Selbstermächtigung, Eigenverantwortlichkeit und des Engagements.

‚Fratello‘ ist ein alltagstaugliches Begegnungskonzept für Menschen mit teils sehr gegensätzlichen Lebensverhältnissen, das auf einfache Art und Weise inklusiv gedachte gesellschaftliche Teilhabe ermöglicht. Neben dem Caritasverband für das Erzbistum Hamburg e.V. sind zudem die Kirchengemeinde St. Ansgar und die Katholische Akademie beteiligt.

Ein dritter Hauptpreis ging an den Seniorentreff Hansahof e.V. in Münster für das Projekt ‚Aktiv im Alter – Bewegt-Kreativ-Digital‘. Das Projekt bietet eine Vielzahl von gemeinschaftsfördernden Aktivitäten zur Begegnung, zur Verbindung und mit dem Ziel, Beziehung zu schaffen. Es wirkt der Vereinsamung und Isolation im Alter entgegen und verbessert das Wohlbefinden der zunehmenden Zahl älterer Menschen durch Förderung von Bewegung, Kreativität, Digitalwissen, Online-Ressourcen und emotionaler Selbstfürsorge.

Im Seniorentreff Hansahof treffen sich wöchentlich bis zu 250 Seniorinnen und Senioren, die von 50 ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern betreut und unterstützt werden. Für oft als belastend empfundene Einsamkeit wird hier ein Ort der Begegnung und Entwicklung von Beziehung angeboten, welcher die wegbrechenden Strukturen in Familie und Nachbarschaft ersetzt.

Welche Projekte erhielten einen Sonderpreis?

Ein Blick geht an dieser Stelle auf die in diesem Jahr verliehenen fünf Sonderpreise. Diese Projekte galten bei der Jury ebenfalls als große Favoriten auf den »Werte für Menschen« - Preis.

Für das Katholische Kinderkrankenhaus WILHELMSTIFT gGmbH steht das kranke Kind mit seiner Familie im Mittelpunkt. Mit dem Projekt „ich warte mit Dir“ wird die angespannte, lange Wartesituation in der Notaufnahme mit Hilfe von gelebter Nächstenliebe entspannt und so christliches Handeln spürbar und sichtbar gemacht. Für die betroffenen Eltern und Kinder führt das Gespräch, das Spiel, die Ablenkung immer zu einem Lächeln, zu einer Erleichterung, zu einer Entlastung. Damit entspannt sich die gesamte Stimmung der Notaufnahme. Im Februar gestartet, hat das Projekt bereits vier ehrenamtliche Mitarbeitende gewinnen können, die immer dann, wenn es ihre Zeit erlaubt, in das Wilhelmstift kommen und im Wartebereich für Patienten und ihre Familien da sind.

Unter dem Titel „Glauben gemeinsam gestalten – gelebte Inklusion in unseren Kirchengemeinden“ entsteht bei der Katholischen Pfarreiengemeinschaft Aschendorf/Rhede die Projektidee, den gemeinsamen Glauben zu stärken durch eine Aktion für Menschen mit und ohne Beeinträchtigung. Verfolgt wird das wichtige Anliegen der Teilhabe am Leben, insbesondere am „Kirchenleben“.

In Gemeinschaft werden Glaubensperlen hergestellt und an den verschiedenen Kirchen- und Kapellenstandorten in selbstangelegten Blumenbeeten (mit biblisch bedeutsamen Blumen und Pflanzen) verteilt als äußerliches Zeichen für eine Verbindung im Glauben.

Die Katholische Pfarrei Stella Maris Flensburg hat das Projekt „Freitags-Suppe“ ins Leben gerufen. In der Zeit von 12.00 bis 14.00 Uhr können Bedürftige hier kostenlos in einem bislang notdürftig hergerichteten Raum eine warme Suppe bekommen. Der Bedarf ist offenbar sehr groß, denn jeden Freitag kommen zahlreiche bedürftige Mitbürger in der St. Marien-Kirche im Nordergraben in Flensburg vorbei, um sich an einer warmen Suppe zu erfreuen. Auch die Zahl der ehrenamtlichen Helfer, von denen das Projekt lebt, steigt stetig. Das Projekt spricht sich immer mehr herum. Ein solches Angebot gab es bisher in Flensburg nicht.

Die Stiftung Volksverein Mönchengladbach stärkt mit ihrem Gartenprojekt den Erhalt der Schöpfung und den Zusammenhalt in der Gesellschaft. Im Rahmen eines Projektes für Langzeitarbeitslose und gemeinsam mit Geflüchteten aus Syrien und Afghanistan wird in einer Schrebergartenparzelle eine Begegnungsmöglichkeit geschaffen und Erde nutzbar gemacht. Das Projekt stiftet Gemeinschaft, verbindet unterschiedliche Kulturen miteinander und gibt Menschen die Möglichkeit, sich und ihre Zeit hier einzubringen und voneinander zu lernen.

Die St. Franziskus-Stiftung Münster geht „Franziskanisch WertVoll - Mit den Schwestern auf Tour“. Um der Komplexität der anstehenden Herausforderungen bei ca. dreißig verbundenen Einrichtungen und ihren Mitarbeitenden gerecht zu werden, hat die St. Franziskus-Stiftung einen umfassenden, strategischen Werte-Prozess eingeleitet. Entwickelt wurde ein „Maßnahmen-Koffer“ für einen Werte-Dialog, der dank seines Baustein-Charakters individuell in den jeweiligen Einrichtungen einsetzbar sein wird. Gefüllt wird dieser „Werte-Koffer“ mit vielfältigen Film-, Ton- und Printmaterialien sowie mit beispielhaften Projektideen, die die franziskanischen Werte erläutern und als identitäts- und gemeinschaftsstiftend erlebbar machen. Für Herbst 2023 ist der offizielle, öffentlichkeitswirksame Kick-Off des Werte-Dialogs in allen Stiftungseinrichtungen geplant – in Form einer „Road-Show“ der Mauritzer Franziskanerinnen als Stifterinnen und Repräsentantinnen des stiftungsweiten christlich-franziskanischen Werte-Fundaments in einem speziell zu gestaltenden „Werte-Mobil“.

Herzlichen Glückwunsch!

Gratuliert wurde den drei Hauptpreisträgern auf der Generalversammlung der DKM am 13. Juni im Messe und Congress Centrum Halle Münsterland. Unter großem Applaus der Mitglieder und anwesenden Gäste wurden den Projektverantwortlichen die Schecks überreicht.

DKM und Stiftung DKM freuen sich sehr über würdige Preisträger des diesjährigen »Werte für Menschen« - Preises und wünschen den Projekten und den Menschen, die darin aktiv sind, weiterhin sehr viel Erfolg. Gleichzeitig besteht der Wunsch, dass die Preisgelder viele neue Möglichkeiten eröffnen, Ideen weiter voranzubringen – als Antwort auf eine Gesellschaft im Wandel!

Wenn aus einer Vision Wirklichkeit wird

Im Herbst 2021 haben die DKM und die Stiftung DKM den »Werte für Menschen«-Preis ausgeschrieben, um damit »Visionen für ein neues Miteinander« zu fördern. 

Gesucht wurden innovative, einzigartige Projekte, die auf der Basis christlicher Werte Gutes für Menschen schaffen, neue Wege beschreiten oder sich mit pfiffigen Lösungen für die tägliche Arbeit beschäftigen. Der DKM ist es eine Herzensangelegenheit, diese Projekte bekannter zu machen und eine Hilfestellung zur Verwirklichungzu leisten. Auch dann, wenn zur eigentlichen Umsetzung noch finanzielle Unterstützung, zeitliche Freiräume oder fachliche Beratung nötig sind. Gerade diesen Projekten möchten wir Raum geben, damit sie nicht nur eine Idee bleiben, sondern sich entfalten können.

Insgesamt gingen 50 Bewerbungen mit vielen guten Projektideen ein. Die fünfköpfige Jury hatte somit alle Hände voll zu tun, würdige Preisträger zu finden. Sicher war: alle Bewerber sind Gewinner, denn sie haben sich auf sehr kreative Art und Weise Gedanken zur Ausschreibung gemacht. Daher hat jede Bewerbung 250 Euro als Anerkennung erhalten. Weitere fünf Bewerbungen haben Sonderpreise erhalten und die drei Hauptpreisträger jeweils 20.000 Euro. Die DKM und Stiftung DKM haben insgesamt Preisgelder in Höhe von 73.000 Euro vergeben. Neben dem Preisgeld erhalten die Hauptpreisträger fachliche Unterstützung durch die Experten der DKM: Angedacht sind beispielsweise eine Fundraising-Kampagne sowie die Unterstützung der Öffentlichkeitsarbeit für einen der Gewinner.

Besonders überzeugen konnten die Jury die Visionen der folgenden drei Hauptpreisträger

Die Schulstiftung im Bistum Osnabrück vergibt zukünftig das Gütesiegel »Zusammen gegen Antisemitismus« an kirchliche Schulen, die präventiv Antisemitismus verringern, sensibel sind für antisemitisches Sprechen und Handeln in der Schule und aktiv gegen wahrgenommenen Antisemitismus und jegliche Form religiöser Diskriminierung vorgehen. Das Gütesiegel an kirchlichen Schulen in Niedersachsen soll ein Pilotprojekt sein, von dem andere private und öffentliche Schulträger profitieren dürfen, indem sie es übernehmen oder für ihre Schulen weiterentwickeln.

Die Kongregation der Barmherzigen Schwestern vom Hl. Vinzent von Paul in Hildesheim stellt mit ‚Street Smart‘ eine Vision für ein Weiterentwicklungsangebot von wohnungslosen und bedürftigen Menschen in Hildesheim vor. Wohnungslose und bedürftige Menschen entwickeln gemeinsam mit Jugendlichen und Kulturschaffenden eine soziale Stadtführung sowie Workshops. Menschen, die an den Angeboten teilnehmen, können an Erfahrungen und Kompetenzen teilhaben, die ihre Mitmenschen auf der Straße oder in prekären Verhältnissen jeden Tag benötigen.

Die Uganda-Hilfe St. Mauritz e.V., Münster, hat die Idee für ein Jugendzentrum in Obiya Palaro, der Partnergemeinde im Norden Ugandas. Beschäftigungsangebote für Kinder und Jugendliche sind dort generell rar. Gerade in den weniger privilegierten Familien führt dies dazu, dass Kinder sich mit schwerer Arbeit am Lebensunterhalt beteiligen müssen. Seit März 2020 sind die Schulen fast durchgehend geschlossen. Dadurch sind noch mehr Strukturen für die Kinder und Jugendlichen weggefallen. Überzeugt hat die Jury u.a. das Angebot zur Vermittlung und Unterstützung von Brieffreundschaften mit Kindern einer Partnerschule im Münsterland. Der Austausch der jungen Menschen über die Schule, Familie und ihr Leben ist eine Bereicherung für beide Seiten.

Die DKM gratuliert allen Preisträgern sehr herzlich und wünscht viel Erfolg bei der weiteren Realisierung der Projekte! Die für November 2021 geplante feierliche Preisverleihung musste pandemiebedingt leider ausfallen. Doch aufgeschoben ist nicht aufgehoben: Im Frühsommer 2022 soll die Gratulation im besonderen Rahmen nachgeholt werden – und hoffentlich kann dann schon über erste Entwicklungsschritte der Projekte berichtet werden.

Madame Courage

Einer der Hauptgründe bei alleinerziehenden Studierenden das Studium abzubrechen ist die fehlende Möglichkeit der Finanzierung. Insbesondere zum Ende des Studiums sind die Alleinerziehenden hoch motiviert und wollen das Studium unbedingt schnell und erfolgreich abschließen. Jedoch führt gerade die hohe Belastung aus Studium, Kind und zwangsläufig Job häufig zum Abbruch des Studiums. Hier hilft das Projekt Madame Courage, welches in den Beratungsdiensten des Sozialdienstes katholischer Frauen e.V. angesiedelt ist, mit einer zeitlichen befristeten Unterstützung für maximal zwei Semester. Beeindruckend ist dabei die hohe Erfolgsquote des Projektes: Alle in den letzten 19 Jahren geförderten Studierenden haben ihr Studium erfolgreich beendet. Mit einer Spende hat die Stiftung der DKM das Erfolgsprojekt gerne unterstützt, um auch in Zukunft alleinerziehenden Studierenden eine gute Ausgangsposition zu ermöglichen.

Neueinrichtung eines innovativen Spielbereiches

Bereits seit 25 Jahren kommen Kinder- und Jugendliche nach Neu Sammit, mitten im „grünen Herzen Mecklenburgs“. In zwei Jugendhäusern verbringen sie ihre religiösen Freizeiten, Erstkommunion- und Firmvorbereitungen, Bildungstage und vieles mehr. Die Kinder- und Jugendbegegnungsstätte Neu Sammit durfte in den vergangenen Jahren immer mehr junge Menschen mit Handicap als Gäste begrüßen. Daher soll im Jugendschloßpark der vorhandene Spielbereich weiter ausgebaut werden, um für Kinder mit und ohne Handicap noch attraktiver und sicher auch herausfordernder zu werden. Die Stiftung DKM Darlehnskasse Münster hat sich mit einer Spende insbesondere für die Einrichtung eines Niedrigseilgarten am neuen Spielbereich beteiligt.

THX – kurz „Danke“ sagen

Unzählige Menschen engagieren sich tagtäglich in der katholischen Kinder- und Jugendarbeit. Ob bei Einrichtungen der Offenen Kinder- und Jugendarbeit, Jugendverbände, Ferienfreizeiten, Sakramentenvorbereitung, Sternsingeraktionen oder natürlich bei den Messdienern. Viele Angebote wären ohne Ehrenamtliche schlicht nicht möglich. Das Regionalbüro West hat, um einfach kurz „Danke“ zu sagen, alle freiwillig Engagierten in der katholischen Kinder- und Jugendarbeit zu einem großen Fest rund um den Xantener Dom eingeladen. Neben einem vielfältigen Angebot aus Café und Lounge, Musik und Kleinkunst, Orten der Stille und Spielangeboten war das abendliche Rock-am-Dom Konzert sicher eines der Highlights der Veranstaltung. Mit einer Spende für die Ausrichtung der Veranstaltung beteiligt sich die DKM gerne an dem guten Grund herzlich „Danke“ zu sagen.